708 hm
Anstieg
10.3 km
Distanz Anstieg
13.8 %
max. Steigung
6.9 %
ø Steigung
Die Sa Calobra (Coll dels Reis) auf Mallorca ist weniger durch die Tour de France bekannt, dafür aber ein unverzichtbarer Trainingsort für Profiteams. Mit 10 km Länge und einer durchschnittlichen Steigung von 7 % ist dieser Anstieg eine technische und konditionelle Herausforderung, die viele Radprofis während der Wintermonate meistern, um sich auf die Saison vorzubereiten.
Die Straße wurde in den 1930er-Jahren erbaut und ist ein Meisterwerk des Straßenbaus. Die 26 spektakulären Kehren haben Sa Calobra den Spitznamen „Schlangenstraße“ eingebracht. Besonders im Frühjahr sieht man hier Radstars wie Tadej Pogačar und Mathieu van der Poel, die ihre Form testen.
Aufstieg über Selva und die berühmte Tankstelle
Schon hoch vom Ort Selva zum Kloster Lluc gibt es den ersten Serpentinen-Traum Coll de Sa Bataia. Mit 400 Höhenmetern und im Schnitt 5 % eine hervorragende Aufwärmübung. Dabei hat man immer wieder traumhafte Blicke ins Tramuntana Gebirge, die einen hochmotiviert halten. Oben eine erste kleine Verschnaufpause an der weltberühmten Repsol Tankstelle, mit Rennradfahrer Meer und sehr viel Material zum auschecken.
Von dort geht es dann 16 km weiter auf und ab (mit gefühlt sehr viel auf), rechts immer wieder der wunderschön blau schimmernde Ozean und beeindruckende Berglandschaften zu sehen. Irgendwann ist dann die Spitze des 718 Meter hohen Coll dels Reis erreicht ist. Und dann sieht man sie, die 10 km lange serpentinenreiche Abfahrt nach Sa Calobra. Landschaftlich einfach nur spektakulär. Aber auch eine Sackgasse, daher bei jedem Meter bergab der Gedanke „muss ich auch alles wieder rauf“. Das schmälert aber nicht das absolute Bergabfahrglück, das man hier empfindet, inmitten der Massen an Rennradfahrern, die sich hier herunterstürzen. Busse dürfen zum Glück erst ab 13 Uhr fahren, von daher ist der frühe Vogel hier klar im Vorteil.
Auftstieg Sa Calobra, 10 km, 700 Höhenmeter, 7 % Steigung
Unten angekommen erstmal Energiespeicher wieder auffüllen, denn die 10 km sind in die andere Richtung dann eben doch 700 Höhenmeter mit im Schnitt 7% Steigung. Die Auffahrt dann eine sehr schweißtreibende Angelegenheit. Der einzige Gedanke, der mich hier motiviert hält, ist der versprochene Kuchen im Kloster Lluc auf der Rückfahrt. Auf dem Weg überholen mich zahlreiche sehr sportliche aussehende Menschen. Teilweise sieht es so aus als ob Nationalmannschaften hier einfach nur auf und ab fahren würden. Ich könnte schwören ein junger Mann mit rotem Rad hat mich auf meiner einstündigen Auffahrt gleich zweimal überholt. Aber was solls, Hauptsache oben, geschafft und überglücklich. Dann mit Kuchen-Gedanken-Power im Eiltempo (soweit das nach den bereits ca. 2000 zurückgelegten Höhenmetern noch möglich ist) zum Kloster Lluc.
Das Klostercafé ist ein Kuchenparadies, alle erdenklichen Sorten findet man hier, sogar eine Auswahl an glutenfreien Kuchen (und damit ist auch Anton glücklich). Zurück nach Alcudia geht es über die Abfahrt nach Pollenca, da weniger steil sehr geeignet für eine „ich kann eigentlich nicht mehr aber zurück muss man ja schon“ Abfahrt. Mit 117 km und 2200 Höhenmetern geht ein perfekter Rennrad-Tag und Mallorca-Auftakt zu ende.